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Tanka

Ausdruck tiefer Emotionen und Reflexionen.


Zwischen den Atemzügen

Ich schreibe zwischen den Atemzügen. Nicht laut,
nicht geplant – sondern wenn etwas in mir flüstert,
zittert, oder einfach stehen bleibt.

Diese Tanka sind kleine Räume, in denen Erinnerung atmet
und Sehnsucht leise pulst. Manche klar geformt, andere tastend,
zwischen Ordnung und Gefühl.

Ich suche nicht nach Antworten. Nur nach einem Klang,
der mich für einen Moment ganz bei mir sein lässt.
Vielleicht berühren diese Zeilen auch etwas in dir – zwischen Herzschlägen.

Verspätung

Verlorene Liebe –
durch ein staubiges Netz
irrt mein Herz zurück.

Nostalgie spinnt die Fäden
der zu spät gelebten Zeit.

Sieben Himmel

Wolkenlos erwacht
das Licht mit einem Lächeln –
Liebe blüht empor.

Sieben Himmel berühren
die Sanftheit der Dämmerung.

Zerbrechlichkeit

In den Ruinen
eines gebrochenen Lebens
wächst eine Mohnblume.

Sie krönt das Gefühl zwischen
Kraft und Zerbrechlichkeit.

Lichtgestalt

Leuchtender Morgenstern –
unsichtbar hinter Wolken
ziehst du deine Bahn.

Doch ohne Anziehungskraft
bist du nur Lichtgestalt.

Verborgen

Vieles liegt in mir
verborgen – schau mich gut an.
Nicht mit deinen Augen.

Im Inneren lebt so viel
mehr als Außen je zeigt.

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Beseelt

Warmer Spätsommer.
Ein abgeblühter Strauch trägt
rote Perlen still.

Vor Sehnsucht beseelt steh ich
und betrachte das Bild.

Wehmut

Verlangen nach Jugend –
das Leben schreibt Momente,
die nicht wiederkehren.

Die Zeit poliert Sehnsucht
zur leisen Wehmut, die bleibt.

Regenbogen

Früher Morgenwind –
Licht küsst die Wasserfläche,
Dunst schimmert im Blau.

Ein Regenbogen taucht mich
hemmungslos in Farbgefühl.

Spiegelsaal

Staubnetz der Jahre –
irrt meine Seele zurück
zu versäumtem Licht.

Nostalgie hält mich fest
im Spiegelsaal des Früher.

Zu kurz gelebt

So viele Träume –
der Lebenszug rast vorbei
wie ein offner Wind.

Spiegelbilder flimmern
im Dämmerlicht der Seele.

Verlorene Liebe

Leere und Bruchstück,
Liebe fiel aus meinem Herz.
Vertrauen versiegt.

Schatten in Erinnerung,
Ich blute, doch ich lebe.

Den Weg verloren

Verirrter Pfad geht
fort im Dunst aus grauem Licht.
Keine Richtung mehr.

Suchend durch das Labyrinth,
Hoffnung tastet heimwärts vor.

Das Spinnennetz im Kopf

Spinnennetz im Geist,
Wirres Dunkel, kalt verwebt,
Gedanken verstrickt.

Zweifel spinnt sein stilles Netz,
Klarheit fern, ich suche Ruh.

Tanka Mini-Zyklus

Der Fluss der Gedanken

Zwischen zwei Atem`n
fließt das Leben wie ein Lied –
fraglos, ohne Ziel.

Wenn die Seele lauscht,
klingt Stille wie ein leiser Hauch.


Ich geh durch den Strom,
barfuß in das Ungewisse.
Jeder Schritt vergeht –

in meinem Schatten wächst
eine Spur aus sanftem Licht.


Der Tag fällt zurück,
wie ein Blatt in dunkles Blau.
Ich halte nicht fest.

Was war, wird zu einem Fluss
in mir – klar, tief und bewegt.

Zwischen den Wegen

Im Spiegel das Grau
zwischen Yin und Yang verzerrt
mein magisches Ich

flüstert Namen ohne Klang –
der Weg kennt keine Richtung.

Nachtglut

Ein leises Pochen,
wie Stimmen, gebettet auf Staub,
flackert in mir auf.

Und das süße, schmerzvolle
Feuer bleibt – wie dein Blick einst.

Haut aus Stahl

Kein Licht, kein Wort mehr
nur die Haut aus kaltem Stahl
trennt mich von der Welt

und der Liebe, die einst war,
wie ein Seufzer im Wind

🌙✨ Tanka-Zyklus in zwei Teilen

Weg durch Dunkel und Licht,
Was uns zerbrach, hat uns geformt –

Licht wurzelt oft im Schatten.