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Kotobagami

Wo Sprache innehält, entsteht Raum für das Wesentliche.


🌿 Meditative Silbenbilder

Klangsplitter aus innerer Stille, frei fließende Miniaturen
angelehnt an Haiku, Senryü oder Tanka, aber ohne Silbenstrenge.
Zwischen den Formen ruht ein eigener Klang – Nicht gebunden –
nur geatmet. Worte wie Spuren im Licht.

So werden meine Texte zu Wortblättern,
getragen vom Wind der Stille. Verwoben mit Momenten, Gefühlen,
Andeutungen. Nicht laut. Nicht erklärend. Nur da –
und offen für das, was geschieht, wenn man liest.

Zwischen zwei Atemzügen

der Tag
verlässt mich
ohne ein Wort.

Und die Stille
faltet sich um
meine Schultern.

Windweg

ich gehe
wo der Wind denkt,
dass ich gehen sollte.

Meine Gedanken
sammeln Staub
in alten Räumen.

Nächtliche Erinnerung

Wenn Nacht sich gesellt,
schleicht leise die
Erinnerung an dich
neben mich.

In stiller Umarmung spricht sie sanft mit meinem Herz.

Silhouette Foto Der Frau

Herzlaut

du warst
ein leiser Klang
in meinem Lächeln

jetzt höre ich
den Schatten
deines Abschieds

Fluss der Zeit

Zeit ist ein Fluss,
auf den Geschichten des Lebens leise segeln.

Silbernes Leuchten

Silbernes Leuchten, der Mond am Himmel glüht, Nachtgedanken fließen.

Blütenglanz

Blüten glänzen und funkeln tausendfach,
der Himmel hat geweint.

Tanz der Vergänglichkeit
Unberührte Welt,
Gemälde aus Licht und Zeit –
Momente verglühen,

ein Tanz ohne Ende,
vergänglich, doch ewig schön.

Kotobagami-Mini-Zyklus

Blüten aus Stille; für jene, die im Schaten gehen und trotzdem 🌿Blüten sehen

Schatten meiner Zeit
Was einst schwer auf mir lag
trägt nun leise den Wandel in sich.

Ich ging durch Dürre,
durch Felder ohne Blüten,
ohn’ Ziel, ohne Halt.

Jetzt trägt mein Schritt Erinnerung –
und im Schweigen wächst Trost.

Nicht mehr nur Staub sein,
nicht nur Wunde und Verzicht –
ich hebe den Blick.

Was ich längst verloren gab,
kommt mir entgegen im Licht.

Wind über Steinen
ein Blatt hebt sich wie Atem –
heimwärts fällt mein Blick.


Der Weg wird zum Tanz,
wenn Ahnung und Erinnerung
sich im Verweilen berühr’n.

Wir tragen ein Leuchten im Schatten –
und ahnen den nächsten Schritt.

Der Kreis schließt sich nie –
was wir durchlitten, lebt fort
im stillen Glanz, den wir sind.

Und jedes Schweigen in uns
trägt den Beginn einer Blüte.

Abendlicht vergeht
im Hauch der verblüh’ten Zeit –
und doch duftet sie.

Vielleicht ist nichts von dem,
was wir tragen, verloren.
Vielleicht sprechen auch Blüten,
die nie jemand sah.
Vielleicht genügt es,
still zu bleiben –
und zu hören,
wie Erinnerung atmet.