Dichtersein

Der Dichter sieht,
was keiner sieht –
Farben, die im Verborgenen leben,
die Seele leise sprechen lässt.

Er malt mit Worten,
was Träume flüstern,
wo Wirklichkeit schweigt.
Aus Schweigen wird Klang,
leise Sprache, die berührt.

Zwischen gestern und jetzt
entstehen Geschichten.
Liebe atmet,
Schmerz klingt nach,
Licht findet seinen Weg.

Seine Welt kennt keine Zeit,
die Nacht ist sein Gefährte.
Wenn die Muse schweigt,
tragen ihn Worte weiter.

Er schreibt,
um sich zu finden,
um zu erinnern.
Seine Verse –
ein Herzschlag,
der verbindet.

Er sucht in den Schatten,
wo das Licht sich verliert.
Wo Worte mehr sind,
als nur Zeichen auf Papier.
Sie leben, atmen,
verwandeln sich in Bilder.

Er hört den Atem der Nacht,
fließt durch die Stille,
versteht das Schweigen der Dinge.
Manchmal verliert er sich,
vergisst den Ursprung,
doch die Worte finden ihn wieder,
wie ein Kompass im Nebel.

Und dann, im leisen Rauschen,
fliegen seine Sätze
wie Vögel im Wind –
sanft, aber mit einer Richtung.
Er trägt Geschichten,
die nicht nur ihm gehören,
sondern der Welt, die sie braucht,
um zu sprechen.