Auftakt eines kleinen Mini-Zyklus: Advent als Vorrunde im Konsumlicht – eine nüchterne Bestandsaufnahme zwischen Baumarkt, Playlist und Kindheitsrest.
Weihnachtsbaum: steht im Baumarkt. Preisschild: spricht lauter als die Nadeln. Lichterkette: „Smart“-Version, App-Zwang. Weihnachtskugeln: Made in Irgendwo, glänzen global.
Weihnachtsmann: Werbefigur im Supermarkt. Christkind: auf Plakaten „aus Datenschutzgründen nicht abgebildet“.
Weihnachtsschnee: bleibt im Liedgut. Weihnachtsmesse: irgendwann spät, Kollision mit Serienfinale. Weihnachtsgedichte: verstauben im Bücherregal. Weihnachtswünsche: Cloud-Speicher, Wunschzettel als PDF.
Weihnachtsessen: Planungsmeeting. Weihnachtsgans: Sonderangebot, Tierwohl in kleiner Schrift. Weihnachtstee: Winteredition, Zimt plus Marketing. Weihnachtsstress: offiziell saisonal, faktisch Dauerzustand.
Weihnachtskranz: Deko-Objekt fürs Foto. Weihnachtsgeschenke: Kartons vom Paketboten mit Augenringen. Weihnachtsgedanken: zwischen Kasse, Kofferraum und Akkuwarnung. Weihnachtslieder: Algorithmus mischt „Last Christmas“ in jede Playlist. Weihnachtstraum: Kindheit, ohne WLAN.
Geburt: irgendwo hinter all dem, zwischen Stallgeruch und Stern.